Markranstädt
 
     
     
 
 

Schloss Altranstädt – Drehpunkt europäischer Geschichte

 
  Was haben Markranstädt und das Schwedische Königshaus mit einander zu tun? Wer auf diese Frage eine Antwort haben möchte, sollte dem ehrwürdigen Schloss Altranstädt einen Besuch abstatten. Denn niemand geringeres als der Schwedenkönig Karl XII. gestaltete Anfang des 18. Jahrhunderts von dem Königssitz Altranstädt Weltgeschichte. Zwar verbrachte der Schwedische König nur ein Jahr in diesem Schloss, doch war dieses Jahr historisch betrachtet für die weitere Entwicklung Mittel-, und ganz Europas wegweisend. Nachdem Karl XII im Großen Nordischen Krieg eingesehen hatte, dass er August den Starken auf polnischem Territorium nicht besiegen konnte, da er in Sachsen immer wieder neue Armeen aufstellte, griff Karl XII 1706 Sachsen direkt an und besiegte seinen Gegner. Im selben Jahr unterschrieb König Karl XII den Friedensvertrag mit August dem Starken von Sachsen. Das Zimmer in dem der Vertrag der Kontrahenten zum Abschluss gebracht wurde, ist auch heute noch im Zustand der damaligen Zeit auf Schloss Altranstädt zu besichtigen. Das geschichtlich Bedeutendste jedoch war die „Altranstädter Konvention“, die ebenfalls vom Schloss ausging und deren Verfassung im Jahre 1707 erfolgte. Diese Konvention führte zu einem Frieden zwischen Lutheranern und Katholiken. Zwar lag der 30-Jährigen Krieg, schon knapp 80 Jahre zurück, doch immer noch waren die Glaubensparteien verfeindet. Diese Konvention führte zu der Glaubensfreiheit der Bürger und beendete den ein Jahrhundert währenden Glaubenskonflikt endgültig. Rund 120 Kirchen wurden den Protestanten unter den Druck Karls XII zurückgegeben. Fortan herrschte religiöse Toleranz und ein friedliches Miteinander, was dem Europa der damaligen Zeit zum wirtschaftlichen Aufschwung verhalf. Diesem historischen Erbe fühlt sich auch der „Förderverein Schloss Altranstädt e.V.“ verpflichtet und treibt die Sanierung der Schlossanlage unter wohlwollender Unterstützung der Stadtverwaltung stetig voran. Ziel des seit 2002 bestehenden Vereins ist aber nicht nur die Sanierung sondern auch die Erarbeitung eines tragfähigen Nutzungskonzeptes für die historische Anlage. Der Stadtmagazinverlag sprach mit dem ehemaligen Vorsitzenden des Vereins Wolfgang Heinichen, da der gegenwärtige Vorsitzende Gerhard Schmidt abwesend war. „Unser Ziel ist es die Anlage zu einem ländlichen Kulturzentrum mit bürgerorientiertem Nutzungskonzept auszubauen“, erklärt Heinichen. Das bedeutet im Klartext, dass neben dem Museum auch ein Trauzimmer mit Räumlichkeiten für Hochzeiten und anschließenden Feiern vorgesehen sei. Ebenso sollen im urigen Kellergewölbe auch Firmenjubiläen und Weihnachtsfeiern stattfinden können. In der Schlossgalerie sollen wechselnde Ausstellungen für regen Besucherverkehr sorgen. „All das geschieht im Hinblick auf den Erhalt des historisch bedeutenden Schlosses“, erklärt Heinichen. Denn nur wenn sich die Anlage selbst trägt, sei die Zukunft gesichert. Doch bis dahin ist noch einiges zu tun. Noch ist der Nord-West-Flügel nicht fertig und auch im Erdgeschoss sind die Sanierungsarbeiten nicht abgeschlossen. „Dafür fehlen uns schlicht die Mittel“, sagt Heinichen und beendet das Gespräch mit einem Spendenaufruf.
Wem also der Erhalt des geschichtsträchtigen Schlosses am Herzen liegt, sollte nicht in Aktien, sondern in Geschichte investieren. Vielleicht ist das ja sogar die bessere Anlage, denn die Dividende erhalten die Enkel.
 
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